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Erlebnisreiche Tage am Bach

Kurse H16 erforschen Fließgewässer

Ein Bach erzählt viele Geschichten: Wo kommt er her? Durch welches Gestein ist er geflossen? Wie ist sein Gefälle, die Fließgeschwindigkeit? Welche Qualität hat das Wasser und warum ist die so? Und was lebt im und am Bach? Diese und noch viele andere Fragen haben sich die Hectorianerinnen und Hectorianer der Kurse H16 zu Beginn der Schülerforschungswoche am Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) in Adelsheim gestellt, bei Untersuchungen am und vor allem im Bach Antworten darauf gesucht und gefunden.

An verschiedenen Forschungsstationen haben sie gemeinsam im Team geographische Untersuchungen zu Boden- und Bachprofilen und physikalische Messungen zu Fließgeschwindigkeit und Strömung durchgeführt. An der chemischen Untersuchungsstation konnten die 7.-Klässler Messungen zur Temperatur, Wasserhärte, pH-Wert und Sauerstoffgehalt kennenlernen und anwenden. Dass Wasserorganismen suchen, finden, bergen und vor allem bestimmen gar nicht so einfach ist, wurde den Gruppen, die aus den Hector-Kursen aller vier Standorte, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim, zusammengesetzt waren, bei der Bestimmung der biologischen Gewässergüte deutlich. "Seid aufmerksam und achtet auf das, was ihr nicht erwartet", riet Kursleiter Martin Behr den Teams vor der Probennahme. "Man findet sonst nur, was man kennt". Ein guter Rat, wie sich zeigte: Entsprechend groß war die Ausbeute, die am Ende der Probennahme in den Sammelschalen war. Zur genauen Artbestimmung wurden einzelne Exemplare eingesammelt und im Biologielabor mit Binokularen und Fachliteratur bestimmt und der Saprobienindex, ein Maß für die Gewässergüte, bestimmt. Und der konnte sich sehen lassen: Mit einem Wert von ca. 1,4 war die Qualität des Fischbachs bei Sennfeld sehr gut.

Dass "Bach nicht gleich Bach ist.", zeigte sich eindrucksvoll an der zweiten Probenstelle, dem Krebsbächle bei Buchen. Bereits beim Besuch der Morrequelle hatte Kursleiter Thomas Rödler die bestehenden geologischen Grundlagen erläutert und auf die Folgen für Geländeform und -nutzung hingewiesen. Und so sah es am Krebsbächle, das anders als der Fischbach nicht im Gebiet des Muschelkalk, sondern im Buntsandstein liegt, auch ganz anders aus. "Hier sind ja gar keine Sinterterrassen! Und durch das Gestein im Untergrund sieht der Bach rötlich aus. Ob es wohl Unterschiede bei den chemischen Parametern und den dort lebenden Tieren gibt?" Und tatsächlich: Die Häufigkeiten der Lebewesen war unterschiedlich. In ihrer biologischen Gewässergüte waren beide Bäche jedoch vergleichbar: Nur geringfügig lag der Saprobienindex des Krebsbächle über dem des Steinbachs.

 

Ihre Ergebnisse präsentieren sich die einzelnen Gruppen am Ende der Forschungswoche gegenseitig. Doch nicht nur Forschen stand auf dem Programm: Bei der abendlichen "Bärenzählerprüfung", Volleyball und Tischtennis, "Werwolf"-Spielen oder dem gemeinsamen Sport- und Spielabend lernten sich die Hectorianerinnen und Hectorainer der verschiedenen Standorte besser kennen und neue Freundschaften entstanden. Beim Robotik-Wettbewerb im nächsten Schuljahr werden die Standorte dann wieder aufeinander treffen, um die besten Robotik-Teams zu ermitteln. Dann allerdings gegeneinander - Schade eigentlich!

Fotos: A. Richert