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Von der Idee zum Produkt

Von smarten Ringen, Schlössern, Bechern und dem perfekten Tee.

Gerade erst den Tee aufgebrüht, da klingelt unterwartet das Telefon - und das kann dauern. Die vorgegebenen 3 - 5 Minuten, die der Tee im optimalen Fall ziehen soll, sind da schnell vorbei. Eine Lösung für dieses Problem könnte der Teebeutelzieher sein, den die Hectorianer:innen des Kurses KA 19 entwickelt haben. Er zieht nach einer vorgegebenen Zeit den Teebeutel selbstständig heraus und verhindert so, dass der Tee zu lange zieht und bitter wird.

Im Projekt "Patent" haben die 9. Klässler den Prozess der Produktentwicklung, ausgehend von ersten Ideen bis zur Umsetzung, Formulierung einer Patentschrift und Präsentation der Ergebnisse nachvollzogen. Aus über 40 Vorschlägen für mögliche Erfindungen entstanden in diesem Jahr fünf Produktideen, die in die Praxis umgesetzt wurden:

Der "SmartRing" vereint verschiedene Sensoren, mit denen Blutdruck, Herzfrequenz, Schrittfrequenz sowie die Beschleunigung gemessen werden können auf kleinsten Raum und passt damit an einen Finger. Der Prototyp des Fahrradschlosses, das eine andere Gruppe entworfen und mit einem 3D-Drucker hergestellt hat, lässt sich über eine App steuern und soll umständliches Hantieren vermeiden. Passend zur kalten Jahreszeit hatten sich gleich zwei Teams mit der Temperatur von Heißgetränken beschäftigt und zwei Typen von Isolierbechern mit Temperaturanzeige entwickelt.

Wie aber verhindert man "Ideenklau" und Plagiate? Um ihre Erfindungen auch rechtlich schützen zu können, befassten sich die Hectorianer:innen im Anschluss im Workshop "Patent" mit den rechtlichen Vorgaben und formulierten Patentschriften. In diesen müssen die Erfindungen genau beschrieben werden, Konstruktionsskizzen erstellt und einzelne Ansprüche exakt formuliert werden. Nur so können die Erfindungen mit einem Patent oder Gebrauchsmusterschutz geschützt werden. Ihre Erfindungen präsentierten die Hectorianer:innen beim abschließenden Elternabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Schließlich soll einem möglichen Patentanspruch nichts im Wege stehen.

Das Projekt wird regelmäßig im vierten Hector-Jahr am Standort Karlsruhe durchgeführt. Neben Kreativitätstraining, Strategien bei Auswahl- und Entscheidungsprozessen und Grundlagen des Projektmanagements werden handwerkliche Fertigkeiten bei der Umsetzung sowie sprachliche Kompetenzen bei Dokumentation und der abschließenden Präsentation auf dem Elternabend gefördert. Mit dem "Tropfenzähler für Sehbehinderte" (Lisa Bitterwolf, Evelyn Kunz, Paula Venzke; Kurs KA 08) konnte bereits eine Erfindung zum Patent angemeldet werden (-> zur Patentschrift).

Fotos: D. Gruber