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Entwicklung einer Wetterstation mit Datenupload über Mobilfunk

Philipp Berdesinski und Andreas Jürgens berichten von ihrer Arbeit an der Hochschule Mannheim

Das Wichtigste kommt zum Schluss: Die Abendnachrichten schaltet das Publikum meist erst nach der Wettervorhersage ab. Diese uns allen vertrauten Prognosen haben nicht nur eine eigene Gattung von Fernsehstars produziert, sie bestimmten tatsächlich unsere Planungen und Vorhaben am nächsten Tag. Voraussetzung für die aufwändigen Vorhersagen und ansprechenden Darstellungen sind Messungen an tausenden Wetterstationen, die in Rechenzentren zusammen geführt werden.

Unser Projekt war etwas kleiner dimensioniert: Es ging um den Garten des Projektleiters Prof. Dr. Götz Lipphardt an der Hochschule Mannheim. Der Auftraggeber wollte eine autark arbeitende Wetterstation mit verschiedenen Sensoren, welche nach der Messung der Wetterdaten diese an einen Server senden und dem Gartenfreund die Möglichkeit eröffnen sollten, den Garten online zu überwachen und eventuell per SMS zu bewässern. Die einzelnen Sensoren senden hierbei ihre gemessenen Daten an einen Mikrocontroller zur Weiterverarbeitung, welcher diese dann an den Webserver übermittelt. Vorgesehene Messwerte waren: Temperatur, Luftdruck, Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchte, Regenmenge, Bodenfeuchte und Bodentemperatur.

In wöchentlichen Treffen wurde das Projekt vorangebracht - typische Tätigkeiten waren Programmieren, Löten und Aufbauen der einzelnen Schaltungen. Die Hälfte der Sensoren wurden hierbei aus einem vorher demontierten Bausatz für Wetterstationen entnommen. Das Herzstück der Anlage besteht indessen aus einem Mikrocontroller und den an ihn angeschlossenen Sensoren und Modulen, wobei manche Sensormodule mehrere Messwerte erfassen können. Vergleichsweise anspruchsvoll war das Schreiben der Steuersoftware, da für die Sensoren jeweils eine Fehlererkennung implementiert werden musste. Für einzelne Sensoren existierten bereits Codebausteine. Diese erleichterten das Weiterverarbeiten der Daten, da mit ihrer Hilfe aus den unterschiedlichsten Datenschnipseln eindeutige Werte errechnet werden konnten. Die von uns erstellte Software besteht aus einer Initialisierung und einer zyklischen Routine. Die Initialisierung überprüft die Sensoren auf mögliche Fehler und gibt diese an die Routine weiter, um zu verhindern, dass Werte von fehlerhaften Sensoren übertragen werden. Die Routine liest im 15 Minuten-Takt die Wetterdaten aus, schickt sie an den Server und hält sie jeweils bis zur nächsten Messung für den Abruf per SMS bereit.

Ein Quantensprung für Tomatenzucht und Kräutergärten: die totale Überwachung!

Alles im Griff, überall und zu jeder Zeit, weltweit!

Ausführlicher Bericht (pdf)