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Modul "Vorindustrielle Eisenverhüttung"

Eisengewinnung nach "Kelten-Art".

Heiß her ging es am Samstag, den 15. Juni 2024 im Modul "Vorindustrielle Eisenverhüttung". 10 kg Eisenerz hatten die Hectorianerinnen und Hectorianer auf einer Exkursion im April gesammelt, um daraus mit einem selbst gebauten Lehmofens Eisen herzustellen. Vorbild dafür waren historische keltische Rennfeueröfen der Hallstattkultur, die in Mitteleuropa weit verbreitet waren.  

Die eingesetzten Bohnerze finden sich heute noch auf der Schwäbischen Ostalb, wo sie die Modulteilnehmer von Hand aufgesammelt hatten. Der für den Ofenbau eingesetzte Lehm stammt aus einer Grube bei Kronau.  Wie schon in historischer Zeit wurde als Reduktionsmaterial Holzkohle verwendet.

In den vorangegangenen Sitzungen hatten die 8. - 10. Klässler zunächst die geologischen Vorgänge, die zur Entstehung des Erzes geführt hatten erläutert und die chemischen Grundlagen der Eisenverhüttung besprochen. Nachdem der Lehmofen gebaut und mit einzelnen Schichten an Erz und Holzkohle bestückt wurde, setzten Kursleiter Thomas Hermann und Norbert Krieg diesen gemeinsam mit den Modulteilnehmenden in Brand.

Nach ca. 5 Stunden heizen, belüften und nachfüllen wurde am Nachmittag der Ofen aufgebrochen und das Ergebnis begutachtet. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Gut 1 Kg Roheisen blieben nachdem sich die Schlacke getrennt hatte zurück. Nicht viel, wenn man an die Mühe denkt, die es gemacht hatte, die erforderlichen 10 kg Bohnerze aufzulesen, aber zur damaligen Zeit ein wertvoller Rohstoff, z. B. für die Herstellung von Schwertern und Klingen. 

Über ihre praktischen Erfahrungen und zu den theoretischen Hintergründen der Eisenverhüttung berichten die Hectorianerinnen und Hectorianer auf dem Modulfest.

Fotos: T. Hermann