Deutsch

Von der Idee zum Prototyp

Produktentwicklung von der Idee bis zum Entwurf einer Patentschrift.

Ein Klebefilm-Abroller, an dem nichts hängen bleibt, ein Puzzle-Service, das in jeden Rucksack passt, eine Einfüllvorrichtung, die verhindert, dass am Wasserspender die Trinkflasche überläuft oder eine App, die daran erinnert, wenn man zu lange bei einem online-Video verweilt - sind das Dinge, die die Welt nicht braucht oder vielleicht doch, innovative Neuigkeiten, die helfen, das Leben leichter und besser zu machen? Und vor allem: Gibt es das schon, oder ist es tatsächliche eine neue, schützenswerte Innovation? Im Projekt "Patent" haben die Hectorianer:innen im Kurs KA 20 nicht nur kreative Ideen für neue Produkte entwickelt, sondern diese als Prototypen in die Praxis umgesetzt, in Patentschriften mit den dort erforderlichen Standards dokumentiert und diese schließlich am Elternabend präsentiert.

"Das Projekt fordert und fördert vielfältige Fähig- und Fertigkeiten.", erklärt Kursleiter Dietmar Gruber, der gemeinsam mit Thomas Knecht den Kurs betreut hat. Kreative Ideen entwickeln, sich im Team auf ein gemeinsames Thema einigen, nicht Realisierbares verwerfen und Alternativen weiterverfolgen, individuelle Stärken im Team erkennen und nutzen, sich aufeinander verlassen und selbst zuverlässig sein und dabei die zeitlichen Vorgaben im Blick zu behalten - all das ist gar nicht so einfach. Im Projekt lernen die Hectorianer:innen verschiedene Techniken und Strategien kennen, die sie dabei unterstützen. Und so präsentieren am Elternabend tatsächlich alle vier Teams ihre Prototypen und legen ihre Entwürfe für Patentschriften vor.

Schade nur, dass es mit der öffentlichen Vorstellung nun nicht mehr möglich sein wird, offiziell ein Patent anzumelden. Für Elias, Erik, Konstantin und Nanuk ist das kein Problem: Sie planen ihre "Loop-Kick-App", die verhindern soll, dass man zu lange ungewollt in online-Videos festhängt, sowieso als "Open Source" zur Verfügung zu stellen. Die Eltern waren schon einmal begeistert von der Idee, so die online-Zeit ihrer Kinder zu begrenzen. "Dafür war das aber nicht gedacht", betont Erik, "uns ging es darum, dass man das selbstständig machen kann." Aber nicht immer wird eben ein Produkt für das verwendet, für das es ursprünglich erfunden wurde.

Fotos: D. Gruber, A. Richert