Volle Konzentration!
Kurs KA 18 zum molekularbiologischen Praktikum am Helmholtz-Schülerlabor / KIT
Konzentrierte Gesichter wohin man auch schaut: Beim molekularbiologischen Praktikum ist genaues Arbeiten die Voraussetzung für gute Ergebnisse. Denn nur wenn Restriktionsenzyme, Puffer und RNAse richtig zugesetzt wurden und bei den zahlreichen Waschschritten mit anschließender Zentrifugation die Plasmide abgetrennt und der Rest verworfen wurde, können die Gele am Ende ausgewertet und eine Plasmid-Karte erstellt werden. Dabei müssen die Ergebnisse der einzelnen Gruppen allerdings sinnvoll miteinander kombiniert werden.
Entsprechend hoch war die Spannung, als die Gele am Nachmittag aus ihren Kammern genommen wurden und unter UV-Licht betrachtet wurden. "Das sieht gut aus!" lobte Dr. Wulf Plaga, der das Praktikum gemeinsam mit Kerstin Schönthaler am Fortbildungszentrum Technik und Umwelt des KIT (Karlsruher Institut für Technologie) betreut hatte die Ergebnisse. In allen Spuren waren gut auswertbare Banden erkennbar, wobei die Probe, in der keine RNAse zugegeben worden war, den charakteristischen hellen Spot zeigte.
Bei der anschließenden Auswertung wurde zunächst die Länge der jeweiligen DNA-Fragmente durch Abgleich mit der mitgelaufenen Marker-DNA bestimmt und so auf die Anzahl der Schnittstellen der untersuchten Restriktionsenzyme geschlossen. Wo aber liegen diese in Relation zueinander auf dem Plasmid? Dafür müssen die Ergebnisse aller Gruppen (die verschiedene Restriktionsenzyme untersucht hatten) miteinander kombiniert werden. Und so war am Ende neben Genauigkeit und einer ruhigen Hand dann doch noch etwas anderes entscheidend: Kombinationsgabe und Teamwork!
Plasmide sind kleine DNA-Ringe in Bakterien. In der Gentechnik werden sie als "Genfähren" eingesetzt, mit denen artfremde Gene in Bakterien eingeschleust werden können. Dazu wird die Plasmid-DNA mit so genannten Restriktionsenzymen spezifisch geschnitten.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitarbeiter:innen des Helmholtz-Schülerlabors für Molekularbiologie und Genetik am Fortbildungszentrum Technik und Umwelt (FTU), Karlsruher Institut für Technologie.
Fotos: A. Richert