Hector Seminar trifft...Andrei Okounkov
Hectorianerinnen und Hectorianer zu Gast beim 11. Heidelberg Laureate Forum
Wie es ist, einen herausragenden Mathematiker seiner Generation zu treffen, konnten Hectorianerinnen und Hectorianer der Jahrgänge H18 bis H20 erfahren. Beim 11. Heidelberger Laureaten Forum haben sie den russischen Mathematiker Andrei Okounkov getroffen, der für seine Forschungen 2006 mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde.
Die Hectorianerinnen und Hectorinaer nutzten reichlich die Gelegenheit mit dem Laureaten ins Gespräch zu kommen und brachten den Wissenschaftler mit ihren Fragen ein ums andere Mal zum Nachdenken. "Warum Mathematik?", "Was sind die aktuellen Forschungsthemen in der Mathematik?", "Woher bekommen Sie die Ideen für ihre Projekte?", "Wie lange brauchen Sie um eine Lösung zu finden?" und nicht zuletzt: "Können Sie vereinfacht erklären, worum es in ihrer Arbeit ging, für die Sie mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurden?" Während es bisweilen schwierig war, die fachlich abstrakten und mathematisch sehr anspruchsvollen Inhalte seiner Forschung herunterzubrechen, gewährte Andrei Okounkov viele persönliche Einblicke und teilte mit den Hectorianerinnen und Hectorianern seine Erfahrungen.
Die Klarheit der Mathematik habe ihn vor allem fasziniert, so Okounkov, der die wissenschaftliche Forschung mit einem Haus verglich: "Man öffnet eine Tür, aber man weiß nicht, was sich dahinter befindet, was kommen wird und ob man eine Lösung für das Problem findet". Entsprechend schwer sei es abzuschätzen, wie lange man für die Lösung eines Problems brauche und manchmal gerate man auch in eine Sackgasse. "Wir alle haben Höhen und Tiefen im Leben, das ist normal!" und für die Lösung mancher mathematischer Probleme sei die Zeit manchmal eben noch nicht reif.
Wie wichtig ihm die persönliche Begegnung mit Studierenden und Forschenden ist, wurde im Verlauf des gut 90-minütigen Gesprächs dabei immer wieder deutlich. Neben der Forschung genießt es Andrei Okounkov, der aktuell an der Colombia University New York forscht, zu lehren. Und auch wenn er den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf die Zukunft der Mathematik durchaus positiv sieht - die Vorstellung, dass AI Mathematik lehrt, sei in diesem Zusammenhang sein schlimmster Albtraum.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Andrei Okounkov für die persönliche Begegnung, seine Offenheit auf unsere neugierigen Fragen einzugehen und uns persönliche Einblicke zu gewähren! Unser Dank gilt auch dem Organisationsteam des Heidelberg Laureate Forum, das uns diese einzigartige Begegnung ermöglicht hat.
Fotos: A. Richert