MINT im Freien!
Kurs KA 22 unterwegs auf MINT-Tagen.
Blätter und aromatische Kräuter sammeln, Nachrichten entschlüsseln, Räder und Zwergenhäuser mit Gnomfallen bauen, Wasser sicher von einer Burgmauer transportieren, Sterne und die Raumstation ISS beobachten, Geometrie auf dem Sportplatz oder Geocaching - so vielfältig die Themen auch sind, eines haben sie gemeinsam: MINT findet draußen statt! Und das weitgehend unabhängig vom Wetter.
Bei den MINT-Tagen haben die Hectorianer:innen des Kurses KA 22 die Gegend rund um Burg Rabeneck erkundet. Während es beim Geländespiel auf Geschicklichkeit und Kreativität in den verschiedenen Disziplinen ankommt, ist bei anderen Aufgaben vor allem Kooperation und Kommunikation gefragt. So müssen sich die einzelnen Teams gut absprechen, um einen Eimer mit Wasser von der gut 14 m hohen Burgmauer sicher zum 7 m vor der Mauer befindlichen Zielpunkt zu transportieren oder um gemeinsam geheime Botschaften zu entschlüsseln.
Geometrische Aufgaben ohne Geodreieck nur mit Hilfe einer 6 m und einer 50 m langen Schnur lösen? Wie soll das gehen? Ideen werden gemeinsam entwickelt, diskutiert, verändert und verworfen bis es dann nach und nach gelingt, die einzelnen Aufgaben zu lösen. So entstehen auf dem Rasen des örtlichen Fußballvereins rechte Winkel, Quadrate und flächengleiche Dreiecke und die Hectorianer:innen erfahren hautnah, woher der Name "Geometrie" (= Erdmessung) ursprünglich kommt.
Ein Höhepunkt der MINT-Tage: Die Beobachtung der ISS. "Im Maßstab 1:100 000 000 wäre die Erde annähernd so groß wie eine kleine Honigmelone, der Mond wäre etwas kleiner als ein Tischtennisball und die ISS wäre gerade einmal 1/100 so groß wie ein Sandkorn", verdeutlicht Kursleiter Paul Bischof die bestehenden Größenverhältnisse. Bis zuletzt ist unklar, ob das Wetter mitspielen wird. Aber dann hört der Regen auf und der Himmel klart langsam auf. Für die optimale Sicht geht es noch einmal hinauf zur Burgruine Kräheneck. Um 22:24 Uhr ist es soweit: Fasziniert verfolgen die Hectorianer:innen wie die Internationale Raumstation ISS im Westen am Firmament erscheint, bis 89 Grad aufsteigt und fast sechs Minuten als hell leuchtender Punkt am Himmel zu sehen ist. Für viele "das Highlight" der MINT-Tage!
Doch nicht nur fachliche Inhalte stehen auf dem Programm. "Bei den MINT-Tagen sollen die Hectorianer:innen sich besser kennen lernen.", erklärt Anke Richert, die den Karlsruher Kurs gemeinsam mit Bischof seit Kursbeginn im Dezember 2022 begleitet. Daher gibt es neben Kennenlernspielen auch ausreichend Freizeit für Tischtennis, Tischkicker, Gesellschaftsspiele, Kartentricks oder gemeinsames Geocaching. Neue Freundschaften werden geknüpft, Kontaktdaten ausgetauscht und Verabredungen getroffen. Schade nur, dass die nächste Kurssitzung erst nach den Sommerferien ist.
Fotos: A. Richert