„Wenn einer kocht, wird`s wärmer im Gebäude.“, so starteten Fabian Morelli und Martin Weber ihren Vortrag. Diese Binsenweisheit zu verifizieren, war allerdings nicht das Ziel ihres Forschungsprojektes „Simulation von Temperaturveränderungen im Gebäude mit Modelica“, welches die beiden in der Kooperationsphase ihres letzten Hector-Jahres durchführten. Für ihr Langzeitexperiment verwendeten sie in unbewohntes Modell-Haus, das mit diversen Temperatursensoren ausgestattet war. Der über einen langen Zeitraum aufgezeichnete Temperaturverlauf wurde immer wieder mit einer im Computer simulierten Temperaturkurve verglichen. Doch wozu das Ganze? "Der Nutzen dieser Computer-Simulation liegt am Ende darin, Vorhersagen bei geplanten Gebäuden zu folgenden Fragen machen zu können: Muss eventuell die Dämmung geändert werden? Wieviel muss geheizt werden? Ist das geplante Haus energieeffizient oder verschwendet es zuviel Energie?", erklärten die beiden Hectorianer.
Mit einen ganz anderen Themengebiet hatten sich Fabian Klotz und Lara Ruppert beschäftigt: In ihrer Forschungsarbeit am Max Rubner-Institut in Karlsruhe untersuchten sie Ingwersaft; ein seit kurzem auf dem Markt aufgetauchten Trendprodukt, das in verschiedenen Lebensmitteln wie z. B. Tee enthalten ist. „Weltweit landen 30% aller Lebensmittel im Müll und das meist nur, weil etwas nicht mehr so gut aussieht.“, begründeten Fabian Klotz und Lara Ruppert ihre Motivation, in ihrem Kooperationsprojekt das "Mindesthaltbarkeitsdatum von Ingwersaft“ zu erforschen. Denn, das Mindesthaltbarkeitsdatum eine neuen Lebensmittels wird oft nur unter zu Hilfenahme der Daten von anderen Lebensmitteln abgeschätzt und nicht direkt bestimmt. Um dies zu ändern, führten die beiden viele mikrobiologische und sensorische Untersuchungen von frischgepresstem und mehrere Tage bei verschiedenen Temperaturen gelagertem Ingwersaft durch. Das Ergebnis ihrer Experimente: Eine Lagerung unter 10 °C ist auf jeden Fall erforderlich. Bei unter 8 °C ist sogar ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 4 Monaten ohne Zugabe anderer Stoffe zu erreichen.
Die betreuenden Kursleiter Ingmar Oehme und Dr. Joachim Götz, sowie Geschäftsführer Dr. Jan Erichsen dankten allen Betreuerinnen und Betreuern für ihre tatkräftige Unterstützung, insbesondere der gastgebenden Hochschule Pforzheim, die durch die Bereitstellung der Seminarräume einen würdigen Rahmen für die Veranstaltung lieferte.
Gesamtübersicht aller durchgeführten Projekte:
- Entwicklung einer Titrieranlage (Philipp Wasser und Arne Keller)
- Optimierung der Flugbahn (Lara Fix und Patricia Schweizer)
- Simulation von Temperaturveränderungen im Gebäude mit Modelica (Fabian Morelli und Martin Weber)
- Bau eines aktorgesteuerten Verdunstungskühlers (Joel Brau und Benjamin Stamm)
- Mindesthaltbarkeitsdatum von Ingwersaft (Fabian Klotz und Lara Ruppert)
- Programmierung eines Roboterarms (Fabian Aisenbrey und Karin Huynh)
- Krebsforschung: Misteltherapie (Celina Kley, Katharina Piwko und Alina Schönleber)
- Erbauen und Programmieren einer Wortuhr (Aaron Keitel, Tobias Kühner und Tim Vollmer)